Die Stiftungskonzerte
Einer von vielen Höhepunkten der jährlichen Festspiele ist das Stiftungskonzert, das in der Programmvorbereitung unter Einbeziehung der Stiftung geplant und vorrangig durch die Stiftung gefördert wird. Es handelt sich zumeist um "echte Perlen der Barockmusik", zuweilen auch (wie bei den Jubiläums-Festspielen 2021) um eine ganz besondere und einzigartige Performance der ausführenden Künstlerinnen und Künstler.
Nicht unerwähnt bleiben soll das persönliche Engagement derjenigen Menschen, die über einen konkreten Förderbertrag die Patenschaft für ein ganz bestimmtes Konzert übernehmen!
Die Konzerte seit 2015
Stiftungskonzert 2024 · Oberlinger/Bosgraaf
Fünfzig Flügelschläge pro Sekunde schaffen Kolibris im Schwirrflug. Das ist schneller als man gucken kann, weshalb das Flattern zwar nicht sicht-, aber hörbar ist – als bienenartiges Brummen. Dorothee Oberlinger und Erik Bosgraaf, zwei der größten Blockflötenvirtuos:innen unserer Tage, imitieren das Phänomen in ihrem Konzert mit dem ziemlich aufgeweckten Schlaflied für einen Kolibri von Zeitgenosse Markus Zahnhausen. In Sachen Virtuosität stehen die beiden den flinken Vögelchen übrigens in nichts nach: Ihre Finger sausen über die Grifflöcher, dass es einem den Atem verschlägt.
Daneben birgt ihr Duo-Programm auch träumerische Melancholie, etwa ein Arrangement von Händels berühmter Arie Lascia ch’io pianga. Zusammen mit Moderationen beider verspricht der Auftritt farbenfroh und federleicht zu werden – wie gemacht fürs diesjährige Festival-Kaleidoskop.
Werke von:
Wolfgang Amadeus Mozart, Jacob van Eyck, Giuseppe Giamberti, Erik Bosgraaf, Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach, Giuseppe Sammartini, Markus ZahnhausenSonntag, 12. Mai 2024 // 11:00 Uhr // Aula der Universität Göttingen
Fotos: Alciro Theodoro da Silva, Henning Ross
Stiftungskonzert 2023 · Nils Mönkemeyer
Eine Szene in tiefem Blau zeigt das Gemälde „Abend am Fenster“ von Marc Chagall. An den Bildrand schmiegt sich ein Liebespaar, beobachtet vom fahlen Mond und einem tanzenden Hahn. Das Kunstwerk inspirierte Konstantia Gourzi zu einer Komposition für Viola solo und Glöckchen, die der Spieler mit dem Fuß bedienen muss.
Mit ihrer Musik entführt die griechische, in Deutschland lebende Komponistin in Zauberwelten, die farbenreich und fantasievoll klingen. So auch die „Sängerin der Komischen Oper“ nach einem Bild von Paul Klee – das erste von mehreren Stücken, die sie für Nils Mönkemeyer geschrieben hat.
Der Bratschist kombiniert in diesem Konzert die Werke von Gourzi mit sinnlichen, barocken Sonaten und Fantasien; von den virtuosen Geigern Arcangelo Corelli und Nicola Matteis sowie vom Musiksammler William Flackton. Und natürlich Händel: seine berühmten Sonaten für Blockflöte erklingen hier in einer Bearbeitung für Viola und Barockensemble.
Freitag, 26. Mai 2023 // 19:00 Uhr // Aula der Universität Göttingen
Foto: © Irene Zandel
Stiftungskonzert 2022 · L’Apothéose
»Der brauchbare Virtuose«
Georg Friedrich Händel steht wie kaum ein anderer Komponist des 18. Jahrhunderts für die Idee des musikalischen Kosmopoliten: Er wurde in Deutschland ausgebildet, reiste nach Italien, was zugleich prägend für ihn war, und ließ sich schließlich in London nieder, wo er Kammermusik und Opern in italienischer Sprache komponierte und mit Oratorien in englischer Sprache triumphierte. Angesichts seiner umfassenden Erfahrung war Händel ein musikalischer Weltbürger und Polyglott, der in verschiedenen Gattungen und Stilen zu Hause war und sie meisterhaft miteinander zu verbinden verstand.
Das Programm des mehrfach ausgezeichneten spanischen Alte-Musik-Ensembles L’Apothéose, das seit einiger Zeit für Furore auf den internationalen Konzertpodien sorgt, führt uns durch die Stationen von Händels Lebens und reflektiert diese mit seiner und der Musik von Zeitgenossen.
Sonntag, 15. Mai 2022 // 11:00 Uhr // Aula der Universität Göttingen
Programm:
Georg Friedrich Händel: Sonate Nr. 1 A-Dur (HWV 396)
Reinhard Keiser: Triosonate D-Dur
Arcangelo Corelli: Sonate op. 5 Nr. 5 g-Moll für Violine und Basso continuo
Georg Philipp Telemann: Sonata prima A-Dur 43:A1
Georg Friedrich Händel: Sonate Nr. 1 h-Moll (HWV 386b)
Friedrich Wilhelm Zachow: Capriccio d-Moll
Johann Mattheson: Sonate Nr. 10 A-Dur für Flöte und Basso continuo aus Der brauchbare Virtuoso
Georg Friedrich Händel: Sonate Nr. 2 D-Dur (HWV 397)Bildquelle: © Marcos Geser
Stiftungskonzert 2021 · Laurence Cummings
Laurence Cummings in Concert
Dieses Konzert markiert das Ende einer Ära. Denn obwohl wir hoffen, dass er uns auch in Zukunft aktiv begleitet: Als Künstlerischer Leiter unserer Festspiele sitzt Laurence Cummings zum letzten Mal am Cembalo – und verleitet Sie zu emotionalen Höhenflügen.
Dabei widmet er sich einer ganz besonderen Opernproduktion: Muzio Scevola. Im Jahr 1721 wurden gleich drei Komponisten mit ein und derselben Opernproduktion beauftragt: Filippo Amadei widmete sich dem ersten, Giovanni Battista Bononcini dem zweiten, Georg Friedrich Händel schließlich dem dritten Akt. Anhand ausgewählter Arien erzählt Laurence Cummings die Liebesgeschichte zwischen Muzio Scevola und Clelia.
2018 wurde das hier zu erlebende Festspiel-Cembalo mit Fördermitteln unserer Stiftung komplett restauriert. Das Konzert können Sie nachhören im »Video-Portal der Händel-Festspiele
Bildquelle: © Alciro Theodoro da Silva
Stiftungskonzert 2019 · Stefan Temmingh // Margret Köll
»Lieder ohne Worte«
Konzert anlässlich des 15jährigen Jubiläums der Stiftung Internationale Händel-Festspiele GöttingenDas Duo-Programm "Lieder ohne Worte" des Blockflötisten Stefan Temmingh und der Harfenistin Margret Köll ist durch und durch von Gesang inspiriert. Das Repertoire ist weit gespannt und reicht von Arien und Liedern des italienischen Früh- und Hochbarock bis in die Klassik hinein – mit Liedern von Gluck, Mozart, Schubert und Mendelssohn sowie virtuosen Variationszyklen, die ursprünglich für Czakan (eine Art Blockflöte) von weniger bekannten Komponisten wie Scheindienst oder Küffner komponiert wurden.
Für seine CD-Projekte erhielt Stefan Temmingh mehrere der international renommiertesten Auszeichnungen, beispielsweise den ECHO Klassik, den International Classical Music Award, die "Editor's Choice" des Grammophone Magazins sowie den "Diapason d'or".
Margret Köll spielt die ganze Bandbreite an historischen Harfen und eröffnet uns eine sinnliche Klangwelt, die glitzert, funkelt und betört. In Ihren Konzerten glänzt sie durch technische Perfektion und Hingabe an die Musik – zu erleben beispielsweise 2017 beim Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie in Hamburg.
Bildquellen: © Armin Linke (Köll), Stefan Temmingh
Stiftungskonzert 2018 · Midori Seiler
Midori Seiler
Das Klassikmagazin Fono Forum nennt sie „eine der profiliertesten und vielseitigsten Geigerinnen der Barockszene“. Die „Geigerin mit Freiheitsdrang“ steht im Mittelpunkt des Stiftungskonzerts 2018. Gemeinsam mit dem Cembalisten Christian Rieger gastiert sie am Sonntag, 20. Mai 2018 in der Aula der Universität Göttingen im Rahmen der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen 2018.
Das Stiftungskonzert ist eine explizit durch die Konzertpaten der Stiftung realisierte Veranstaltung der Festspiele und findet jährlich im Rahmen der Händel-Festspiele statt.
Bildquelle: © MaikeHelbig
Wir bedanken uns bei den Konzertpaten für das Stiftungskonzert 2018:
- Dr. Wolfgang-Gerhard und Regine Elias
- Monika Schmidt-Dold
- Renate Lehrke-Pinnow
- Karl Lehrke
- Rüdiger Freiherr Grote
Stiftungskonzert 2017 · Hélène Schmitt
Hélène Schmitt: Rosenkranz-Sonaten
Die Violinistin Hélène Schmitt ist der Star des diesjährigen Stiftungskonzerts der Händel-Festspiele. Zahlreiche Auszeichnungen durch internationale Musikpreise sprechen für sich: Als renommierte Barockgeigerin begeistert sie ihr Publikum weltweit. Beim Stiftungskonzert am Sonntag, 21. Mai 2017 entführte Hélène Schmitt die Musikliebhaber in Göttingen in die unvergleichliche Welt der Barockmusik.
Das Stiftungskonzert findet jährlich im Rahmen der Händel-Festspiele statt. Mit der Künstlerin Hélène Schmitt ist es in diesem Jahr gelungen, das Stiftungskonzert hochkarätig zu besetzen und einen besonderen Akzent im Festspielprogramm zu setzen. Das Stiftungskonzert ist eine explizit durch die Konzertpaten der Stiftung realisierte Veranstaltung der Festspiele.
Bildquelle: © GuyVivien
Wir bedanken uns bei den Konzertpaten des Stiftungskonzerts 2017:
- Dr. Wolfgang-Gerhard und Regine Elias
- Sigrid Jacobi
- Renate Lehrke-Pinnow
- Monika Schmidt-Dold
Stiftungskonzert 2016 · Camerata Bachiensis
Camerata Bachiensis: Bach begegnet Händel
Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach: Zwei Genies, die sich zu Lebszeiten nie persönlich kennenlernten. Alle Treffen scheiterten. Doch ihrer beider Musik lernte sich umso mehr kennen. Händel und Bach inspirierten und beeinflussten sich gegenseitig.
Camerata Bachiensis ist der Ausdruck dieser gegenseitigen Inspiration und wir freuten uns sehr, die Besucher der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen im Rahmen des Stiftungskonzerts 2016 mit ihnen gemeinsam in diese verbundene Welt von Händel und Bach entführen zu dürfen.
Bildquelle: Justyna Andrzejewska - cameratabachiensis.com
Stiftungskonzert 2015 · Maurice Steger
Maurice Steger: La Pastorella
Der britische Independent bezeichnete Maurice Steger als ‚The world’s leading recorder player‘. Im Rahmen des Stiftungskonzert 2015 trat der „Paganini der Blockflöte“ bei den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen auf und beschwörte mit Meisterwerken von Vivaldi, Händel u. a. den Zauber der Natur – Musik voller Sinnlichkeit, Ausgelassenheit und Melancholie.
Bildquelle: © MolinaVisuals